Sony Alpha Mark III, Nikon D850 (früher D810), Fuji X-Pro2, DJI Mini 2, iPhone XR.
Ministativ, Schulterhalterung, wasser- und stossfeste SD-Karten Hüllen, Ersatzakkus
Die Sony kostet ca. 5000€ inkl. Objektiv, Batterypack und Ersatzakku. Die Nikon mit allen Objektiven, die ich habe ca. 7000€. Für die Fuji X-Pro2 mit zwei Objektiven und 4 Akkus habe ich ca. 2400€ gezahlt. Die Drohne kostet inkl. Versicherung und DJi Care Refresh (neue Drohne nach Totalschaden) ca. 650€.
Welche Kriterien sind für die Kamerawahl am wichtigsten?
Für mich sind Größe, Gewicht, Robustheit und Professionalität die wichtigsten Kriterien. Deshalb nehme ich eigentlich nur noch die Fuji zu meinen Wanderungen mit. Sie ist – verhältnismäßig – klein, durch das Metallgehäuse sehr robust und hat einen sehr sehr guten Vollformatchip mit 22 Megapixeln.
Im Vergleich zu meinen anderen beiden Kameras ist die Fuji regelrecht klein. Die Sony und die Nikon nehme ich nur noch für professionelle Werbe und Editorial Shoots. In Norwegen hatte ich noch die Nikon mit – dadurch, dass wir nur Tagestouren mit wenig Gepäck gemacht haben, war sie mir auch nicht zu schwer. Aber selbst bei diesen Touren war mit die Kamera öfter ein Klotz am Bein.
Sicher gibt es leichtere Kameras als die Fuji, aber sind die dann auch so robust? Ich bin mit der Fuji schon bim Skifahren aus voller Fahrt gestürzt, hab sie gegen Felsen gehauen und bin drauf getreten – nix passiert. Sie ist ein kleiner Panzer!
Und professionell gesehen hat die Fuji fast alle wichtigen Features, die auch die anderen beiden teuren, schweren und unhandlichen Kameras haben. Der Chip ist wie gesagt super und hat auch ein sehr gutes Rauschverhalten bei hoher ISO Zahl. Lediglich die Akkuleistung bei niedrigen Temperaturen könnte erheblich besser sein. Im Winter habe ich immer 3 bis 4 Akkus dabei, die ich dann alle 30 bis 60 Minuten wechseln muss und in der Hosentasche aufwärme. Das ist im Winter übrigens ein wichtiger Trick, damit die Akkus bei voller Ladung bleiben: Am Körper tragen. Das gilt auch für die Akkus der Mini 2 Drohne – mit der sollte man aber generell ab -2 Grad vorsichtig sein, da die Akkus sich nach 10-12 Minuten schlagartig entladen. Wäre doof, wenn ihr dann für eine Notlandung zu weit weg wärt.
Was wollt ihr fotografieren?
Mein Fokus bei den Motive liegt auf den Menschen, mit denen ich wandere und den Situationen in die wir geraten. Natürlich mache ich auch Landschaftsbilder, aber eben mehr im Vorbeigehen. Deshalb benutze ich ausschliesslich das 23mm (KB 35mm) Objektiv. Während der Wanderung Objektive wechseln nervt tierisch. Und ich will die Wandlung ja auch genießen und nicht alle 5 Minuten anhalten und ein neues Objektiv hervorkramen. Deshalb habe ich mich auf diesen Kompromiss eingeschossen – auch um meine Frau und anderen Freunde nicht total zu nerven. Mittlerweile ist das 23mm Objektiv auch eine Art Stilmittel für mich geworden.
Wenn ihr Euren Fokus auf Tiere oder Landschaften legt und das auch richtig geplant angehen wollt, braucht ihr natürlich eher eine Kamera mit einem großen Teleobjektiv (Tiere) oder ein extremes Weitwinkel (Landschaften). In dem Fall wäre eine Sony wahrscheinlich die beste Alternative mit zwei Wechselobjektiven.
Vergesst nicht den Spaß an der Wanderung!
Ich habe für mich gemerkt, dass je größer die Kamera ist, der Spaß an der Wanderung proportional abnimmt. Wenn ich die ganze Zeit Angst habe, dass ich mit dem klobigen Ding irgendwo dagegen stoße oder mich die Kamera beim Klettern stört habe ich irgendwann keine Lust mehr auf Fotografieren.
Mit einem guten Smartphone könnt ihr übrigens auch wirklich super Bilder machen – achtet etwas auf den Ausschnitt, geht in die Knie oder steigt irgendwo drauf. Es muss nicht immer eine High-End-Kamera sein!
Gönnt Euch RAW!
Bei der Bildqualität stelle ich immer RAW ein – das würde ich Euch auch empfehlen, da ihr im Nachhinein in der Bildbearbeitung dadurch am flexibelsten seid. Voreingestellte Filmsimulationen, die dann nur JPG abspeichern, finde ich überhaupt nicht gut, da ihr im Nachhinein diesen Look nur noch schwer ändern könnt. Die RAW Date müsst ihr dann natürlich auch „entwickeln“ können – Programme dafür sind Lightroom, Capture One (das benutze ich, ist aber recht teuer) und Photoshop. Allen, die keine Profi-Ambitionen haben, empfehle ich Lightroom – mit dem Programm könnt ihr die Bilder gut sortieren, aussuchen, archivieren und easy bearbeiten. Wem das nicht reicht, bitte Photoshop abonnieren (gibt es zusammen mit Lightroom).
Ein Schwarm Wespen im Gepäck…
Die Drohne habe ich erst seit zwei Monaten und noch nicht so oft benutzt – für mich ist das ein Versuch, die Wanderungen auch mal aus einer anderen Perspektive zu fotografieren. Allerdings glaube ich jetzt schon, dass ich die Drohne nicht auf eine längere Tour mitnehmen werde. Zu viel Equipment, zu kompliziert und zu laut…
Last but not least.
Das wichtigste beim Fotografieren – habt Spass! Verkrampft Euch nicht auf das eine Motiv, das ihr am Abend mit nach Hause bringen wollt. Schaut einfach mit offenen Augen in die Landschaft und Eure Freunde bei der Tour an – da findet ihr schon unendlich viele Motive.