Kurz und Knapp
68,4 km
2930 hm/ 2930 hm
720 m/ 1603 m
4 Tage
Die Tour würde ich von den Wegen her als leicht einstufen. Durch die Länge der ersten und dritten Etappe und die große Hitze, die wir hatten ist die Tour aber mittelschwer. Technisch können sich auch Anfänger hier auf den Weg machen
Dank des super Wetters, brauchten wir nicht viel mehr Klamotten, als T-Shirts, Tanktops und Wandershorts. Ich empfehle auch feste und Hohe Wanderschuhe, da ihr auch viel über Felsen laufen werdet. Auch Wanderstöcke sind hilfreich. Schlechtwetter Kleidung als Backup natürlich auch unbedingt mit einplanen. Da wir auf Hütten und in Pensionen geschlafen haben braucht ihr keinen Kocher und müsst nicht viel Proviant mitnehmen. Wir hatten lediglich ein paar Riegel, Cracker und Würstchen mit
Ab Anfang April sollte der letzte Schnee abgeschmolzen sein. Und je Nach Wetter könnt ihr hier auch noch im Oktober oder November unterwegs sein
Ihr passiert wirklich sehr viele Hütten auf der Tour. Das macht die Planung recht einfach, da ihr nicht so viel Proviant und Wasser einpacken müsst. Die Qualität des Essens unterscheidet sich aber sehr stark zwischen den unterschiedlichen Hütten. Die Teichbaude fanden wir als Unterkunft super und das Essen war auch top!
Auf dieser Tour haben wir in Berghütten und Pensionen geschlafen. In Spindlermühle vor der Tour in einem netten Hotel
Spindlermühle ist der Ausgangs- und Endpunkt dieser Wanderung
Mit dem Auto bis Spindlermühle
Wandern
260 € für alle Übernachtungen (teilweise inkl. Essen) für uns beide. Für Essen und Getränke haben wir noch mal ca. 120 € ausgegeben. 60 € für Proviant für alle Tage
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Toni und ich haben nach einer Gegend gesucht, wo wir von Berlin relativ schnell hinkommen und wo wir easy eine 3 – 4 Tage Wanderung machen können. Viel gibt’s da nicht und schnell haben wir uns auf das Riesengebirge geeinigt. Im Winter war ich schon oft hier – vor allem in Spindlermühle – aber im Sommer noch nie. Und ich muss sagen, meine Erwartungen wurden um einiges übertroffen! Nicht vom Essen, aber von allem anderen. Die Landschaft strotzt vor Grüntönen in jeder Abstufung. Überall gibt es kleine Bergbäche und die Wanderwege waren wirklich toll. Zwischenzeitlich gab es natürlich auch Abschnitte, die sehr überlaufen und eher langweilig waren. Dazu gehörte die Elbquelle – Landschaftlich überhaupt nichts besonderes, aber von Besuchern überrannt. Das zweite Ziel, dass ihr Euch theoretisch sparen könnt, ist die Schneekoppe (Śnieżka). Trotzdem würde ich Euch empfehlen einmal raufzusteigen – gerade wegen dieser komischen Kulisse aus baufälliger Ost-Architektur und „Massentourismus“.
Unsere Tour beginnt also in Spidlermühle, führt an der Elbquelle, der Labska Bouda und der Alten Schlesischen Baude vorbei. Danach kommt ein wunderschöner Abschnitt auf polnischer Seite – ihr lauft über lose Steine, manchmal über Holzplanken, kommt an zwei idyllischen Bergseen vorbei, bis der erste Tag in der Martinsbaude zu Ende geht.
Tag zwei startet mit der Aussicht auf Regen ab dem frühen Nachmittag. Also verkürzen wir die Tour und beeilen uns vor dem Regen, der auch wirklich später einsetzen wird, an der Kleinen Teichbaude anzukommen. Diese Baude liegt wunderschön an dem Bergsee Mały Staw (Kleiner Teich). Am Wochenende und im Sommer ist die Baude sehr überlaufen, aber das macht nichts – es gibt genug Platz draussen und drinnen, so dass jede Gruppe ihren eigenen Fleck findet. Hier haben wir in einem richtig gemütlichen 8-Bett-Zimmer geschlafen. Auch das Essen war super! Es lohnt sich eine Dreiviertelstunde auf die frische Forelle zu warten!
Der dritte Tag beginnt mir unserem Aufstieg auf die Schneekoppe. Wir starten früh und schaffen es so, noch vor den Massen bis zum Fuss des Berges zu kommen. Leider verlieren wir hier aber viel Zeit, weil Toni mal wieder ihre Schuhe reparieren musste – dazu mehr bei dem Fail der Tour! Der Aufstieg ist kurz und knackig – uns macht’s Spass, aber links und rechts von uns schnappen die Familien nach Luft 😉 Oben kurz ein obligatorisches Gipfel-Foto und dann schnell wieder auf der anderen Seite hinunter. Kaum verlassen wir den Berg wird es auch schon deutlich leerer. Wir sind wieder auf Tschechischer Seite, wo wir auch bis zum Ende der Wanderung bleiben werden. Mittags essen wir Pommes an der Jelenka Bouda, bevor wir einen anderen Weg in Richtung Schneekoppe einschlagen. Von diesem biegen wir dann unter der Gondel nach Pec pod Sněžkou (Petzer) ab. Diese Nacht schlafen wir in einer niedlichen Pension in der Nähe vom Petzer Skigebiet. Das Essen ist solala, aber der Sliwowitz hält uns bei Laune.
Unseren letzen Tag haben wir dann auch abgekürzt, weil… siehe Fail der Tour 😉
Wir wandern an diesem Tag bis zur Chata Výrovka und entschließen uns von hier direkt nach Spindlermühle abzusteigen, statt wie geplant eine etwas längere Tour ins Tal zu machen. Dieser Weg ist aber auch super schön und wir kommen dadurch an eine tolle Stelle an einem kleinen Bach, wo wir im Wasser plantschen und uns so von der immer heftiger werden Hitze abkühlen können. Als wir am frühen Nachmittag in Spindlermühle ankommen zeigt das Thermometer im Stadtzentrum 35 Grad an! Wie krass ist das denn?!
Resumee
Tolle Mehrtagestour in Tschechien und Polen. Meine Erwartungen wurden total übertroffen, da die Landschaft super schön und sehr abwechslungsreich ist. Die Hütten-Dichte hat uns überrascht, aber auch gut gefallen! Gerade bei der Hitze war die Möglichkeit ein kaltes Bier hier und da zu trinken toll. Wenn ihr das Essen in Österreich gewöhnt seid, dann müsst ihr hier leider einige Abstriche machen oder halt selber was zum kochen mitnehmen. Gute Trekking-Mahlzeiten sind da oft besser. Ich werde aber trotzdem wiederkommen – im Sommer als auch im Winter!
Highlight der Tour
Unser absolutes Highlight war die Kleine Teichbaude. Hier lohnt es sich Zeit zum rumhängen und chillen einzuplanen.
Landschaftlich fand ich den Steig nach der Alten Schlesischen Baude am spektakulärsten. Der Wanderweg ist toll und nicht zu sehr „gemacht“. Die beiden kleinen Bergseen in der Schneegrube laden für eine ausgedehnte Pause ein.
Fail der Tour
And the winner is… Toni’s Schuhe! Die traurige Story ist folgende: Toni hat tolle Lederwanderschuhe, die sie sehr gut gepflegt, aber auch schon lange nicht mehr getragen hat. Nach knapp fünf Kilometern am ersten Tag löst sich am linken Fuß der vordere Teil der Sohle. Ich hab Gaffa-Tape dabei und wir probieren zu retten, was zu retten ist. Nach einem weiteren Kilometer löst sich auch der Hacken an dem Schuh. Und so geht es eigentlich die restlichen Tage weiter. Wir reparieren – teilweise sogar mit Industriekleber und nach ein paar Kilometern löst sich die Sohle dann wieder. Wir probieren alles aus: Gaffa-Tape, Silikonkleber, Schnellkleber und sogar Kabelbinder. Wie gut Toni diese Misere aber weggesteckt hat ist der Hammer – ich wäre wie Rumpelstilzchen im Karree gesprungen und aufgehört oder mir gleich neue Schuhe gekauft. Sie hat das aber bis zum letzen Tag ganz tapfer genommen. Respekt, das war echt mega stark!
Wir machen das Riesengebirge unsicher! – Tag 1
Wir machen das Riesengebirge unsicher! – Tag 2
Hallo Kathrin!
Wir haben die Bauden im Vorfeld gebucht. Allerdings waren wir im Juli dort. Ich könnte mir vorstellen, dass der Oktober entspannter ist.
Ruft doch einfach kurz vorher durch. Uncles gibt viele Bauden auf dem Weg.
Viel Spaß dabei!
Janko
Hallo, bin gerade auf eure Tour gestoßen da ich noch eine Tour für uns für Mitte Oktober suche. Habt ihr die Bauden im Vorfeld gebucht oder ist das nicht notwendig / möglich?
VG Kathrin
Hi Selim,
Danke für Deine Nachricht! Ich hab die eben leider erst gesehen…
In die Richtung will ich auf jeden Fall auch wieder reisen.
Erstmal aber nach Slovenien, wo Du Dich ja auch schon super auskennst 😉
Liebe Grüße
Janko
Das sieht tatsächlich alles sehr sehr hübsch aus. Hab ich auch schon länger geplant und bin da ähnlich wie ihr drauf gekommen: Schönes Gebirge, nicht zu weit weg von Berlin, und bitte irgendwas anderes als Sächsische Schweiz:)
Ich würd aber nicht sagen, dass es in der Ecke sonst nix gibt. Ich war z.B. letzten Herbst mal in Niederschlesien im Eulengebirge. Das war auch richtig gut! Ich glaub die ganzen Sudeten sind eigentlich eine wirklich schöne Gegend. Da man noch sehr viel entdecken. Und wenn man in Berlin wohnt echt supereasy mit Zug erreichbar.
Viele Grüße
Selim