Kurz und Knapp
21,3 km
590 hm/ 870 hm
130m/ 460m
6:55 h
Mittelschwere Wanderung, die ordentlich die Knie belastet, da es am Ende nur noch bergab geht
Feste Schuhe, Wanderstöcke und dem Wetter entsprechende Kleidung
Ende März bis Ende Oktober
Berggaststätte „Pfaffenstein“, Gasthof „Zum Pfaffenstein“ in Pfaffendorf, Bergwirtschaft Papstein, Café und Bistro „Drehscheibe“ im Bahnhof Bad Schandau
Ich bin direkt nach der Tour von Bad Schandau zurück nach Berlin gefahren
Von der Rotsteinhütte zum Bahnhof Bad Schandau
Siehe Etappen 1 – 3
Wandern, Fernwandern
Ca. 13€ für zwei Bier und ein Sandwich
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Seit halb sechs sitze ich auf der Terrasse vor unserer Trekkinghütte, höre dem Baby beim Schreien zu und bewundere den wunderschönen Sonnenaufgang im Wald. Alles hat sein Gutes.
An diesem letzten Tag der Wanderung teilt sich unser Vierergespann auf, und wir laufen in zwei Grüppchen weiter. Andi und Jan haben noch eine Mammut-Etappe vor sich, da beide den kompletten Forststeig in 5 Tagen wandern wollen. Paula und ich müssen zum Bahnhof und wieder heimwärts reisen.
Kurz nach Andi und Jan brechen auch wir zu unsere letzte Etappe auf. Gleich zu Anfang kommen wir an drei tollen Aussichtspunkten vorbei: Dem Schneebergblick, dem Katzfels und der Signal-Aussicht. An dem vierten Aussichtspunkt innerhalb der ersten 5 Kilometer, dem Spitzstein, verlassen wir den Forststeig und beginnen unseren Weg in Richtung Bad Schandau. Auf dem Heimweg lassen wir keinen der Tafelberge aus, an denen wir vorbeikommen. Als erstes erklimmen wir die Pfaffensteine, die uns mit einem eiskalten Bier – es ist bereits nach 12 – empfangen. Das riesige Plateau bietet atemberaubende Aussichten in alle Himmelsrichtungen.
Als nächstes steht der Gohrisch auf unserer Liste. Nach dem steilen Abstieg geht es eine endlos erscheinende Treppen auf den Papstein hoch. Mittlerweile befinden wir uns auf den letzten Kilometern des Forststeiges. Zur Stärkung gönnen wir uns noch ein Bier auf dem Gipfel und marschieren ab hier fast nur noch bergab Richtung Bad Schandau. Leider fängt mein Knie wieder an, Ärger zu machen und die schmerzen werden mit jedem Kilometer schlimmer. Die letzen Kilometer scheinen kein Ende zu nehmen. Und dann kommen wir auch noch vom Weg ab – was fatale Folgen hat.
Kurz vor Ende unserer Tour folgen wir dem runtergetrampelten Weg und merken irgendwann, dass es keine Markierungen mehr gibt. Da ich mit meinem schmerzenden Knie nicht wieder zurück laufen will, klettern wir weiter steil bergab – teilweise so steil, dass wir auf dem Po runter rutschen müssen. Am Ende des Hangs kommen wir an einen Zaun hinter dem Bahngleise sind und dahinter der Bahnhof – allerdings ist hier kein Übergang möglich. Die nächsten eineinhalb Kilometer schlagen wir uns durch dichtes Gestrüpp, unwegsames Gelände bis zu unserem „Endgegner“, einem Hain aus lauter Bäumen und Sträuchern mit scharfen Dornen. Ich kann nicht mehr, mein Knie schmerzt, und an den fiesen Dornen holen wir uns einen Kratzer nach dem anderen. An der Hauptstrasse müssen wir noch über einen kleinen Zaun klettern. Dann haben wir es endlich geschafft – 30 Minuten bevor unser Zug abfährt!
Total fertig aber glücklich haben wir uns in den tschechischen Restaurant Wagen gesetzt und ein kaltes Bier bestellt. In Dresden ist Paula dann umgestiegen, und ich hab mir ein leeres Abteil gekrallt, Licht ausgemacht, Vorhänge vorgezogen und Musik in die Ohren gesteckt.
Resumee
Die vermeintlich leichte letze Etappe hat sich als viel anstrengender erwiesen, als wir dachten. Trotzdem war das ein würdiger Abschluss für eine traumhafte Wanderung.
Der Forststeig ist eine sehr abgeschiedene Wanderung, auf der ihr wenigen Tagestouristen begegnet und die durch fast keine Dörfer führt. Ab dem Pfaffenstein mussten wir uns erst wieder an die „Zivilisation“ gewöhnen.
Highlight der Tour
Diese Etappe bietet ein overload an Aussichtspunkten. Alle Orte waren sehenswert! Ich glaube mir hat die Signal-Aussicht und der Spitzstein am besten gefallen, weil es dort noch angenehm leer und ruhig war.
Fail der Tour
Das war definitiv unser falscher Abstieg nach Bad Schandau. Ihr müsst unbedingt den Markierungen des Forststeigs folgen! Und wenn ihr merkt, dass ihr falsch seid – das passiert nämlich schnell: Dreht unbedingt um!
Der Abstieg nach Bad Schandau ist tatsächlich unübersichtlich. An einer Stelle führt ein Pfad halbrechts nach unten und einer halblinks nach oben. Wir sind da auch runter und wieder sehr steil nach oben geklettert. Der halblinke Pfad führt mündet in einen breiten Wanderweg der gemütlich nach unten führt. Da fehlt tatsächlich eine Markierung. Deshalb sollte man oben bleiben, keinesfalls steil nach unten.