Kurz und Knapp
18 km
670 hm/ 670 hm
640 m/ 1300 m
2 Tage (mit Übernachtung auf der Wimbachgrieshütte) Hin- und Rückweg schafft ihr auch locker an einem Tag
Leichte Wanderung auf breiten Wegen. Die Steigung ist sehr moderat
Feste Wanderschuhe und Klamotten für alle Wetterlagen. Wir haben es selber gemerkt, wie krass sich das Wetter in kurzer Zeit ändern kann
Mitte/ Ende Mai bis in den Oktober
Berggaststätte Wimbachschloss, Wimbachgrieshütte
Wimbachgrieshütte
Wanderparkplatz an der Wimbachbrücke
Mit dem Auto bis Ramsau
Wandern
2,50 € Eintritt in die Wimbachklamm, 23 € pro Person für die Übernachtung auf der Hütte, 12 € Abendessen, 30 € Getränke am Nachmittag und Abend, 11 € Frühstück
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Zwei Wochen haben Sarah und ich uns auf diese Tour gefreut und kurz vor dem Wochenende sogar noch alle Unterkünfte unterwegs buchen können. Der Freitag rückt näher und der Wetterbericht wird täglich schlechter. Freitag Abend entscheiden wir uns dann die Tour umgekehrt zu laufen – in Ramsau starten und langsam bergauf zu wandern, in der Hoffnung, dass das Wetter sich noch verbessert hinten raus.
Wir fahren morgens von Übersee nach Ramsau zum Parkplatz an der Wimbachbrücke. Es regnet, aber nicht in Strömen. Im Nieselregen beginnen wir die Tour – das Wetter ist gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Das erste Highlight kommt schon nach einem knappen Kilometer – die Wimbachklamm. Ein ungefähr 300m langes Stück des Wanderwegs direkt über dem rauschenden Fluss. Über hölzerne Stege lauft ihr direkt in der Klamm. Dieser Teil der Wanderung ist schon mal richtig beeindruckend, wenn auch sehr kurz. Wir verlassen die Klamm wieder durch ein Drehkreuz und stoßen auf den normalen Wanderweg. Für die Klamm müsst ihr kurz vor deren Beginn ein Token kaufen, der 2,50 € pro Person kostet – es lohnt sich!
Die folgenden dreieinhalb Kilometer lauft ihr über einen breiten Spazierweg entlang des Flusses bis zum Wimbachschloß. Da wir sehr schnell vorangekommen sind, machen wir hier eine längere Pause. Wir stärken uns mit einer Kaspressknödelsuppe und einem Hellen. Die Suppe schmeckt fantastisch!
Es geht weiter auf breiten Spazierwegen bis wir die Klamm, die hier kaum noch Wasser trägt überqueren müssen. Aber auch hier ein sehr einfach begehbarer Weg. Wir kommen wieder in ein Waldstück und erreichen nach 10 Minuten eine hölzerne Schutzhütte. Kurze Pause, Teetrinken und dann weiter, damit wir nicht zu sehr auskühlen.
Um 14 Uhr erreichen wir die Wimbachgrieshütte. Unser heutiges Ziel. Von hier wollen wir eigentlich am nächsten Tag weiter bis zur Wasseralm wandern. Womit wir aber nicht gerechnet haben, dass Mitte September ein heftiger Wintereinbruch begonnen hat. Auf über 2000 Metern hat es in der letzten Nacht schon ordentlich geschneit und für die kommende Nacht wurden weitere Schneefälle mit einer deutlich niedrigeren Schneegrenze vorausgesagt. Wir beziehen erstmal unser Lager in der Hütte und bestellen uns Kaffee und Kuchen. Um 16h werden wir beide super müde und machen einen kurzen Mittagsschlaf. Als wir nach einer Stunde aufwachen schneit es schon um uns herum. Damit können wir wahrscheinlich unseren Plan, morgen früh weiter zu wandern, vergessen. Wir entscheiden morgen früh!
Der Abend auf der Hütte ist richtig gemütlich – wenige Wanderer finden sich ein und wir spielen den Abend über Karten und trinken Bier. Am nächsten Morgen ist dann für uns klar, dass wir umkehren – keinen Bock im Schnee den Weg zu verlieren und uns vielleicht noch in eine unangenehme Notsituation zu bringen. Es hat nämlich die ganze Nacht durch geschneit und der Schnee liegt sogar vor der Wimbachgrieshütte.
Wir frühstücken, spielen noch mal Karten und beginnen dann den Rückweg.
Resumee
Schöne, gemütliche Wanderung, die wirklich jeder machen kann. Der Wanderweg ist landschaftlich wirklich schön, aber technisch nicht sehr anspruchsvoll. Die Nacht in den Bergen hat uns super gut gefallen. Ein bisschen geknickt waren wir aber natürlich, da wir eigentlich eine Drei-Tages-Tour vor hatten. Ich bin aber froh, dass wir so vernünftig geblieben sind und unser Glück nicht herausgefordert haben. Ein paar andere Wanderer sind morgens dann weiter in die Berge gezogen – ich hoffe, sie sind gut angekommen oder rechtzeitig umgekehrt.
Highlight der Tour
Am spannendsten war die Wimbachklamm am Anfang der Tour. Die 2,50 € für den Eintritt lohnen sich! Es gibt aber auch eine Umgehung dieses Teilstücks. So sind wir auf dem Rückweg dann gelaufen.
Die Nacht auf der Wimbachgrieshütte war toll! Schon alleine dafür hat sich die Tour gelohnt.
Fail der Tour
Da es bei uns keinen Fail gab, möchte ich hier auf eine Tragödie, die an dem gleichen Wochenende passiert ist, aufmerksam machen. Ein junger Mann ist ungefähr zur gleichen Zeit wie wir aufgebrochen, um den Hochkalter (2607m) zu besteigen. Er war alleine unterwegs, wurde vom Schnee überrascht und ist abgestürzt. Erst nach 10 Tagen konnte er tot geborgen werden, da das Wetter keine Bergrettung zugelassen hat. Dieser Unfall ist sehr traurig, aber er zeigt auch, dass man die Berge und das Wetter nicht unterschätzen darf! Das wichtigste muss immer sein: gesund nach Hause zu kommen!