Kurz und Knapp
12,6 km
800 hm/ 800 hm
1450 m/ 2220 m
3:48 h
Mittelschwere Tour im Sommer bei der Trittsicherheit wichtig ist. Ihr passiert aber keine ausgesetzten Stellen. Im Frühjahr mit restlichen Schneefeldern eher als schwer einzustufen
Feste und wasserfeste Wanderschuhe, Wanderstöcke, Grödel (falls noch Schnee liegt)
Ab Mai bis Oktober (je Nach Wetter und Schneesituation)
Bärenbadalm, Einkehr zum Adlerblick, Plauener Hütte (Öffnet je nach Schneelage Ende Mai/ Anfang Juni)
Airbnb Wohnung in Fügen
Bärenbadalm im Zillergrund
Mit dem Auto zur Bärenbadalm. Im Sommer fährt auch ein Bus. Mit diesem würdet ihr auch bis hoch an den Staudamm gelangen. Wir mussten laufen – der Trail war aber auch abwechslungsreich und schön
Wandern
30€ für eine Suppe, Speckknödel, Kaiserschmarrn und zwei Bier
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Mitte Mai hole ich Sepp in München am Flughafen ab und wir düsen runter nach Österreich ins Zillertal. Unsere erste Tour führt uns in den Zillergrund – ein wunderschönes abgeschiedenes Tal, welches von Mayerhofen durch den 3 Kilometerlangen Brandbergtunnel angebunden ist. Nach dem Tunnel fahren wir noch 15 Kilometer durch das Tal bis zur Bärenbadalm. Hier parken wir und erkundigen uns schon mal, ob wir nach dem Wandertag noch was zu Essen bekommen. Die netten Gastwirte versprechen uns, dass wir nicht hungrig das Tal verlassen müssen 🙂
Kurz nach neun starten wir auf die Tour. Und es geht gleich richtig zur Sache – nach einem halben Kilometer beginnt der steile Aufstieg hoch zur Staumauer des Speichers Zillergründl. Auf dem Weg passieren wir ein paar kleine Siedlungen und treffen eine Herde Kühe auf der Weide. Nur andere Wanderer sind nicht unterwegs. Das ist das schöne, wenn man vor der Saison eine Wanderung macht. Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir den Speichersee und genießen die Aussicht über den Zillergrund.
Von der Aussichtsplattform an der Staumauer geht es in einen Tunnel, der uns ans Nordufer des Sees bringt. Hier legen wir unsere erste Pause ein und legen Sonnencreme nach – es ist ein richtig heißer Tag geworden. Nach der Pause wandern wir gemütlich für ca. 2 Kilometer entlang des Stausees, bis zu einem Abzweig an einer großen Gedenktafel. Kurz nachdem wir auf diesen Steig abgebogen sind kommt auch schon die erste „heikle“ Stelle. Wir müssen einen Wasserfall queren, an dem die Sicherungen noch nicht angebracht sind. Für geübte Bergwanderer kein Problem – für Menschen mit Höhenangst schon eine kleine Überwindung. Nach einem Kilometer auf diesem Trail erreichen wir den Zusammenlauf vom Kuchlmoosbach und den Keesbächen. Hier wartet die nächste Herausforderung auf uns. Wie kommen wir hier rüber? Das Holz für die geplante Brücke liegt schon da, aber aufgebaut wurde noch nichts. Also suchen wir uns die schmalste Stelle heraus und springen über ein paar Steine auf die andere Uferseite. Die Landschaft hier oben ist wunderschön! Ab hier geht’s jetzt in Serpentinen steil bergauf. Wir passieren Schneefelder, kleinere und größere Bäche und ziehen uns zur Sicherheit unsere Grödel an. Unser selbst gestecktes Ziel – die Plauener Hütte – erreichen wir nicht, da wir immer wieder richtig tief in den schmelzenden Schnee einsinken und nicht riskieren wollen uns kurz vor dem Ziel noch ein Bein zu brechen oder ungebremst ins Tal zu rutschen. 150m entfernt von der Hütte legen wir uns in die Sonne und machen eine lange Mittagspause. Schon jetzt ist diese Tour eine der schönsten, die ich in den Bergen machen durfte. Die Aussicht zurück zum Zillergründl Stausee ist atemberaubend!
Nach einer Dreiviertelstunde ziehe ich mir meine nassen Socken wieder an und wir beginnen auf dem gleichen Weg den Abstieg. Unsere Spuren vom Hinweg sind schon fast verschwunden – so doll brennt die Sonne auf den Schnee.
Um halb fünf erreichen wir die Bärenbadalm, bestellen uns ein großes Bier, Speckknödel und erholen uns von der Sonne, die uns den ganzen Tag auf den Schädel gebrannt hat. Was für ein toller Tag!
Resumee
Da wir vor beginn der Wandersaison diese Tour machen, sind wir weit und breit die einzigen Wanderer – das macht diese Tour für uns besonders einzigartig. Ich denke, wenn mehr Leute unterwegs sind, ist diese Tour trotzdem spannend, vor allem könnt ihr dann die Runde um den Stausee komplett laufen. Wir sind wegen den verbleibenden Schneefeldern umgekehrt.
Highlight der Tour
Die Abgeschiedenheit der Tour ist wirklich toll – ab dem Staudamm seid ihr nur noch von wunderschöner Natur umgeben und kommt nur an zwei Hütten vorbei.
Für mich war die Tour besonders spannend, weil wir bei sommerlichen 30 Grad noch durch den Schnee gestapft sind. Auch die Überquerung der beiden Bergbäche war aufregend.
Fail der Tour
Obwohl wir wirklich niemanden auf der Tour getroffen haben, wurden mir am Staudamm meine Wanderstöcke „geklaut“. Ich hab sie dort vergessen und wollte sie auf dem Rückweg abholen. Weg waren sie 🙁 Also hab ich mir am nächsten Tag neue kaufen müssen.