Kurz und Knapp
15,0 km
830 hm/ 520 hm
1460 m / 2080 m
6:52 h
Schwere Wanderung über sehr unwegsames Gelände, gut ausgeschildert mit E4 Schildern und schwarz-gelben Markierungen. Vorsicht vor dem starken Wind!
Feste Schuhe, Wanderstöcke, Sonnencreme, Sonnenhut
Ende Mai bis November
Nix. Wasserreservoir auf der Katsiveli Ebene – das Wasser müsst ihr Filtern oder abkochen
Wildes Camping auf der Katsiveli Ebene
Von der Kallergi Hütte zur Katsiveli Ebene
Siehe Etappen 1 – 4
Wandern, Fernwandern
0 €
Fuji X-Pro2
Tourenbeschreibung
Nach einem Bilderbuch-Sonnenaufgang auf der Hütte und einem einfachen Frühstück machen wir uns fertig für das richtige Abenteuer dieser Wanderung – die Überquerung der Lefka Ori – der weißen Berge.
Die ersten 5 Kilometer wandern wir auf einer breiten Schotterpiste, auf der wir auch schnell vorankommen – so schnell, dass wir den schlecht markierten Abzweig des E4 verpassen. Leider fällt uns das erst nach eineinhalb Kilometern auf… also hier Augen auf und nach einem kleinen Schild rechterhand suchen.
Der Weg windet sich ab hier steil und über felsiges Terrain auf über 2000m. Mit jedem Meter, den wir höher kommen, wird unsere Aussicht spektakulärer! Aber auch der Wind nimmt deutlich zu. Oft habe ich Angst, dass Tasi einfach weggeweht wird.
Nach jedem Anstieg kommt eine weitere Ebene, die wir überqueren müssen. Es geht gefühlt zehn mal bergauf und bergab, bis wir endlich das Ziel erreichen. Die Sonne brennt und es gibt keinen einzigen Schattenplatz auf der ganzen Tour! Die Vegetationsgrenze haben wir schon längst überschritten. Aber versteht mich nicht falsch – die Tour ist wunderschön und die Landschaft herrlich! Nach fast zehn Stunden erreichen wir die Katsiveli Ebene und sind total geflasht von diesem magischen Ort! Wir finden schnell einen windgeschützten Zeltplatz. Wir waschen uns an einem Wasserbassin, das Regenwasser aus den Bergen auffängt und von einem Brunnen gespeist wird. Das Wasser ist stetig in Bewegung, so dass ihr es gut zum Kochen nehmen könnt. Am besten ihr filtert es zuerst. Dann könnt ihr es auch ungekocht trinken und am nächsten Tag zum Auffüllen Eurer Wasservorräte benutzen. Zum Abendessen kochen wir uns vegetarische Bolognese aus der Tüte – in dieser Umgebung ein Festmahl. Die Nacht ist total still, kein Wind weht und wir schlafen nach dieser anstrengenden Etappe tief und fest ein.
Resumee
Diese Etappe ist eine der spannendsten Touren, die wir bisher gemacht haben! Du spürst einfach, dass Du die Zivilisation immer weiter hinter dir lässt. Der Weg ist sehr steinig und unwegsam, deshalb rechnet damit, dass ihr langsam voran kommt. Frühes Aufbrechen in der Kallergi Hütte ist wichtig.
Highlight der Tour
Unser Camp auf der Katsiveli Ebene ist der schönste und stillste Ort, an dem ich je geschlafen habe! Die Stimmung kurz vor Sonnenuntergang ist surreal – als wären wir auf einem anderen Planeten! Jetzt wo ich das alles aufschreibe, würde ich am liebsten gleich wieder dorthin aufbrechen.
Fail der Tour
Zwei Fails gab es auf dieser Tour: Durch den immer stärker werdenden Wind wurde Tasi’s Sonnenhut weggeweht. Ab hier haben wir uns dann meinen Hut geteilt und abwechselnd aufgesetzt. Zweiter Fail: Nach unserem Abendessen auf der Katsiveli Ebene bekamen wir Besuch von ganz komischen gelben Flugobjekten – wir konnten nicht wirklich sagen, ob die Dinger eher wespenartige Insekten waren oder fliegende Käfer – sie waren auf einmal überall. Wir sind eine gute halbe Stunde vor ihnen weggerannt und gesprungen und haben wild mit meinem Hut herumgefuchtelt. Dann sind die unangenehmen Besucher so plützlich verschwunden, wie sie gekommen waren.
Moin Jan, schön die Kreta-Wanderberichte jetzt in der kalten Jahreszeit zu lesen. Beeindruckende Fotos.
kaló chimónas – guter Winter, kv