Kurz und Knapp
67,7 km (Das war die ursprünglich geplante Strecke, die wir wegen dem Wetter am letzten Tag dann abgekürzt haben)
1870 hm/ 1870 hm
140 m/ 520 m
4 Tage
Ausdauer und gute Trittsicherheit solltet ihr haben. Insgesamt eine mittelschwere Wanderung für diejenigen unter Euch, die nicht zum ersten mal in den Bergen unterwegs sind. Was die Tour erschwert ist, dass ihr Euren Proviant für fast vier Tage von Anfang an dabei haben müsst. Es gibt so gut wie keine Gaststädten oder Lebensmittelgeschäfte auf der Route
Ihr braucht Klamotten für alle Wettersituationen, feste Wanderschuhe, ein Zelt, einen Kocher, Geschirr, Schlafsack und Isomatte, Proviant für vier Tage und ich empfehle dringend Wanderstöcke. Auch wirklich wichtig ist ein Wasserfilter, mit dem ihr entweder Wasser aus einer Quelle, der Biela oder den Regenwasservorräten an den Hütten und Biwagplätzen filtern könnt
Von Anfang April bis Ende Oktober dürft ihr offiziell den Forststeig bewandern. Danach sind bei gutem Wetter natürlich auch Tagestouren möglich. Nur die Schutzhütten und Biwagplätze werden dann geschlossen sein
Gastwirtschaft am Pfaffenstein, Ein Campingplatz neben dem Nikolsdorf Biwak, Campingplatz in Ostrov, Wirtschaft auf dem Papstein
Auf dem Biwak-Platz haben wir im Zelt geschlafen, die beiden anderen Nächte in Trekking-Hütten des Forststeigs
Diesmal starten wir am Bahnhof Königstein und wandern bis zum Bahnhof Bad Schandau
Mit dem Zug von Berlin bis Bad Schandau und genau so wieder zurück
Wandern
10 € pro Person und Nacht auf dem Forststeig. Die Biwagplätze und Hütten sind mittlerweile genauso teuer. 65 € für die Bahnfahrten von und nach Berlin. Für Proviant haben wir vorher ca. 60 € ausgegeben und auf der Tour noch mal so viel
Fuji X-Pro2





Tourbeschreibung
Den Forststeig bin ich das erste mal im August 2020 gewandert – damals habe ich die Tour genau andersrum gemacht. Und da ich das offizielle Ende auch schon kannte habe ich den Start diesmal auf Königstein gelegt.
Samstag, 4. Juni: Saskia und ich treffen uns im EC nach Bad Schandau. Ich steige am Hauptbahnhof ein und merke sofort, wie voll an diesem Tag der Zug ist. Also ergattere ich schnell einen Platz im Restaurantwagen und warte dort auf Saskia, die in Berlin Südkreuz zusteigt. Ich bin leicht verkatert – keine Erinnerung warum – und mache es mir auf meinem Wanderrucksack gemütlich. Reden tuen wir glaube ich nicht viel auf dem Weg ins Elbsandsteingebirge – dafür haben wir die nächsten vier Tage noch genug Zeit. Die Tour ist mein Geburtstagsgeschenk für Saskia. Wir freuen uns schon seit ein paar Wochen drauf und endlich können wir loswanden.






Mittags starten wir also in Königstein. Das Wetter ist bedeckt aber schwül und nach den ersten gemütlichen zwei Kilometern kommen wir das erste mal richtig ins schwitzen. Die erste Etappe habe ich kurz gehalten, damit wir uns erstmal gemeinsam eingrooven können. Deshalb erreichen wir um 17 Uhr auch schon unser erstes Ziel – den Biwakplatz Nikolsdorf. Wir gehen früh schlafen, da am nächsten und übernächsten Tag die zwei längsten Etappen – jeweils um die 20 Kilometer – auf uns warten. Mit dem Wetter haben wir mal wieder richtig Glück – wir wandern zwei Tage lang in strahlendem Sonnenschein. Und erreichen an beiden Tagen erschöpft und glücklich die Trekking-Hütten, in denen wir die beiden anderen Nächte verbringen. Die zweite Nacht schlafen wir in der Rotsteinhütte und die dritte in der Kamphütte. An den Abenden kochen wir uns Trekking-Mahlzeiten und morgens gibt’s Porridge mit frischem Obst. Diese Kombination hat sich schon auf meiner Amatola Wanderung Anfang des Jahres in Südafrika bewehrt 😉





An Tag vier sinkt bei Saskia die Stimmung analog zum Wetter – wir wachen bei leichtem Nieselregen auf und werden diesen eigentlich den ganzen Tag nicht mehr los. Zwischendurch schüttet es mal, kurze Zeit kommt die Sonne durch. Und dann wird es wieder kalt und die Wolken werden dichter und dunkler. Als es dann am Papstein richtig doll anfängt zu schütten entscheiden wir uns die Tour dort zu beenden. Wir verabschieden uns aus dem Elbsandsteingebirge mit einer warmen Suppe und einem großen Bier und nehmen einfach den Bus von dort direkt nach Bad Schandau. Die Entscheidung war für mich perfekt – ich kannte die letzten Kilometer schon und bei so einem Sauwetter müssen wir uns auch nicht beweisen, wie hart wir sind.




Resumee
Die Wanderung hat mal wieder richtig viel Spaß gemacht. Das Wetter war so abwechslungsreich, wie die Landschaft! Obwohl ich große Teile der Tour schon aus umgekehrter Richtung kannte, hat sich die Wanderung wie eine neue tolle Tour angefühlt. Wir sind über viele Tafelberge gekommen, haben uns im Labyrinth bei Nikolsdorf verlaufen, haben in den Trekkinghütten die Öfen angeschmissen und das eine oder andere Bier unterwegs getrunken. Der Forststeig ist wirklich perfekt für einen kurzen Escape aus der Stadt ohne zu weit in die Ferne schweifen zu müssen. Und macht es doch einfach so wie ich – ändert den Forststeig nach Euren Bedürfnissen beliebig ab. Ihr müsst ihn nicht auf einmal beenden 😉
Highlight der Tour
Am besten in Erinnerung geblieben ist mir das Labyrinth – eine Felsformation bei der ihr Zahlen durch einen Irrgarten aus Steinblöcken folgt. Am Ende wusste ich überhaupt nicht mehr, wo wir angefangen und unsere Rucksäcke abgestellt haben. Denn diese solltet ihr unbedingt ablegen, bevor ihr Euch durch die engen Felsspalten des Labyrinths quetscht.
Fail der Tour
Saskia’s Fail waren ihr Schuhe, die nicht wirklich wasserfest bzw. wasserabweisend waren. Sie musste ständig ihr Socken wechseln und auswringen.
Mein Fail war mal wieder, dass ich verkatert auf eine Wanderung gestartet bin. Keine Ahnung warum genau vor solchen Touren das Bier so leicht fließt?!?