Kurz und Knapp
29,2 km
620 hm/ 610 hm
410 m/ 720 m
7:58 h
Sehr lange Etappe, bei der du schon sehr gute Kondition brauchst. Gerade gegen Ende wirken die fast 30km mit schwerem Gepäck recht zermürbend. Auch mein Knie macht mal wieder Probleme
(Wasser)feste Schuhe, Wanderstöcke, Kocher, Wasserfilter, Funktionskleidung
Ende März bis Ende Oktober
Imbiss auf dem Sneznik, Campingplatz in Ostrov (für die meisten das Ende der 2. Etappe)
Kamphütte
Vom Taubenteich Biwak zur Kamphütte
Siehe 1. Etappe
Wandern, Fernwandern
6,80 € für das Mittagessen, 10 € für die Übernachtung in der Kamphütte
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Da ich ja fast unter freiem Himmel geschlafen habe, werde ich auch schon um kurz vor 6 Uhr wach. Als erstes mache ich mir einen Tüten-Cappuccino, der in der Natur eigentlich auch ganz gut schmeckt – zu Hause ein No-go! Zum Frühstück habe ich mir meine zwei letzten Brote vom Vortag aufgehoben – langsam sinkt das Niveau meiner Verpflegung.
Um 7:45 Uhr brechen Jan und ich zu dieser Mammut-Etappe auf. Das Wetter ist top und die ersten Kilometer vergehen wie im Flug. An diesem Tag laufen wir die meiste Strecke auf tschechischem Boden, was uns leider daran auffällt, dass wir recht lange Abschnitte auf Asphalt wandern müssen und der Weg nicht besonders gut ausgeschildert ist. Mit einem Vernünftigen GPS-Gerät oder Smartphone und entsprechender App bekommst Du die Navigation aber ganz gut hin.
Unsere erste Pause machen wir auf dem Sneznik – dem höchsten Berg der Böhmischen und sächsischen Schweiz. Von dem „Schneeberg“ hast Du eine tolle Aussicht, und er bietet sich für zahlreiche Fotomotive an! Wenn ihr eine längere Pause auf dem Berg einplant, würde ich diese kurz vor dem Gipfel machen oder sobald ihr die Gipfelbaude passiert habt. Dann kommt noch eine Reihe schöner Steinplateaus. Nachdem wir auf dem Sneznik fast alle Wanderer unseres Biwakplatzes wiedergetroffen haben, machen wir uns schnell aus dem Staub Richtung Ostrov. Der Abstieg führt leider fast drei Kilometer über eine asphaltierte Strasse, die wir an einem Waldweg verlassen dürfen. Nach 16 Kilometern erreichen wir den Campingplatz in Ostrov. Dort serviert man uns eine wirklich leckere Portion Spaghetti Bolognese und ein eiskaltes tschechisches Bier – und das zusammen für 6,80 €! Da es erst 12:30 Uhr ist haben wir es auch nicht so eilig, dort wieder wegzukommen.
Und dann kommt Andi! Kurz bevor wir die zweite Hälfte unserer Wanderung starten konnten, kommt er auf die Campingplatz-Terrasse und setzte sich nicht ganz Corona-konform an unseren Tisch – wir kannten ihn aber schon von unserem letzten Biwakplatz. Von nun an waren wir zu dritt unterwegs. Er ist mit 27 kg (!!!) auf dem Rücken gestartet… Also haben wir ihn aufgenommen, um ihm dann später die Vorräte wegzuessen – davon hatte er auch wirklich genug mit.
Und da wir nun zu dritt unterwegs waren konnte ich mich mal etwas zurück fallen lassen und ein paar Kilometer alleine laufen. Aber die Dynamik stimmte, und auch die nächsten 12 Kilometer sind wir sehr gut voran gekommen – bis mein Knie immer mehr schmerzte und ich mich die letzten drei Kilometer ins Ziel gequält habe. Dort angekommen haben wir eine leere Hütte vorgefunden – also freie Platzwahl!
Nach erneuter Katzenwäsche und einer weiteren Tüten-Mahlzeit kamen dann noch drei andere Wanderer zu uns, was zu einem gemeinsamen Rommé-Abend in der Hütte führte. Ich hab verloren.
Resumee
Landschaftlich eine lohnende Tour, aber insgesamt waren die 29 km doch etwas weit für mich. Trotzdem war ich stolz, dass wir es geschafft hatten.
Highlight der Tour
Spaghetti Bolo am Campingplatz in Ostrov. Und abgesehen davon auf jeden Fall die tolle Aussicht vom „Schneeberg“!
Fail der Tour
Wir haben nach der Ankunft in der Kamphütte alle unsere Wandersachen um den Ofen aufgehängt und dort trocknen lassen – was dazu führte, dass die Hütte am nächsten morgen wie ein Pavian Käfig roch… ich war wieder als erster wach und hab gleich die Flucht ins Freie angetreten.