Kurz und Knapp
72,2 km
4200 hm/ 3920 hm
1520m / 2810m
9 Tage
Mittelschwere bis schwere Wanderungen, die Kondition, Trittsicherheit und an wenigen Stellen Schwindelfreiheit voraussetzen
Zelt, Isomatte, Schlafsack, Stöcke, Kocher, Klamotten für heißes Wetter und für kalte Temperaturen in den Bergen. GPS Gerät oder App, feste Wanderschuhe!
April/ Mai bis Oktober (je nach Schneebericht)
Viele Restaurants im Tal und Berghütten auf den Wanderungen
Camping Sass Dlacia (San Cassiano), Lavarella Hütte und B&B Bracun (Kurfar)
Tagestouren in verschiedenen Regionen
Flug bis Venedig und dann ca. 2 1/2 Stunden mit dem Auto in die Region Alta Badia
Wandern, Tagestouren
Flug nach Venedig ca. 300 € pro Person, Mietwagen in Venedig 260 € für 8 Tage. Camping Sass Dlacia ca. 30 € für ein Zelt, 2 Personen und ein Auto, Lavarella Hütte 200 € für 2 Personen, eine Nacht inkl. Abendessen, Frühstück und Kehrpaket
Fuji X-Pro2
Tourbeschreibung
Ab in die Berge! Und was das für Berge sind! Aber jetzt noch mal kurz zurückgespult – los ging’s Ende August 2019 in Berlin mit dem Flugzeug. Zwei Stunden später sind wir in Venedig und zweieinhalb weitere Stunden später checken wir auf dem höchsten Campingplatz Italiens ein – ob das stimmt, wage ich zu bezweifeln, aber schön ist es hier allemal. Der Campingplatz Sass Dlacia ist der perfekte Ausgangspunkt für Wander- und Klettertouren. Direkt von hier erreicht ihr den wunderschönen Naturpark Fanes Sennes Prags zu Fuß.
Wir starten auf unsere erste Wanderung vom Passo di Valparola in Richtung Col di Lana. Spannende Wanderung, die uns an historische Kriegsschauplätze aus dem ersten Weltkrieg führt. Abends kochen wir am Campingplatz, und sobald die Sonne untergegangen ist, wird es schnell sehr kalt.
Um 5:30 Uhr werde ich am nächsten Tag wach und kann nicht mehr einschlafen. Also schleiche ich mich aus dem Zelt und probiere so leise wie möglich Kaffee zu kochen – es ist sau kalt, aber irgendwie auch wunderschön so früh morgens in dieser Kulisse. Wir starten unsere zweite Tour direkt am Campingplatz – diesmal wollen wir zur Scotoni Hütte und dann weiter zum Lago di Lagazuoi. Leider fängt es tierisch an zu regnen, als wir auf der Hütte sind. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten – dank der tiefhängenden Wolken hätten wir so oder so nichts mehr gesehen. Voller Vorfreude auf die tolle Saunalandschaft am Campingplatz stapfen wir tapfer durch Nieselregen und über nasse Wiesen zurück. Es gibt drei Saunen dort, einen kleinen Garten zum Abkühlen und einen sehr schönen Ruheraum mit Blick auf die Berge. Am Abend essen wir im Restaurant, das auch zum Campingplatz gehört. Ihr merkt schon – Camping Sass Dlacia ist the Place to be!
Tag 4 – Wir bezwingen den Seekofel, womit wir morgens eigentlich noch nicht gerechnet haben. Ausgangspunkt für diese Wanderung ist das Refugio Pederü. Als wir gegen 10 Uhr loslaufen, haben wir uns noch keine genauen Gedanken gemacht, wo unsere Tour eigentlich enden soll. Nach den ersten 3 bis 4 Kilometern entscheiden wir uns, Richtung Seekofel zu wandern. Am Ende schaffen wir es bis zum Gipfel und gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang zurück zu unserem Auto. Am Campingplatz machen wir uns noch einen Salat, grillen ein paar Würstchen und schlafen erschöpft vom langen Tag ein.
An den nächsten beiden Tagen lassen wir unser vollgepacktes Auto vor dem Campingplatz stehen und wandern zur Lavarella Hütte. Die Strecke ist gar nicht so lang, aber die Tour vom Vortag steckt uns noch in den Beinen und wir kämpfen uns die ersten Kilometer bergauf. Trotzdem können wir die bombastische (das habe ich jetzt mal ausprobiert – mir fallen nicht mehr viele Synonyme für „wunderschön“, „traumhaft“ und „atemberaubend“ ein) Landschaft genießen und freuen uns schon auf eine Nacht in den Bergen. Die Hütte liegt an einem idyllischen Bergsee und das Bier ist lecker und kalt!
Auf der Hütte gibt’s Frühstück und dazu noch ein Kehrpaket für den Rückweg. Zurück laufen wir einen anderen Weg – wir nehmen den Dolomiten Höhenweg Nr. 1 durch die Lagazuoi Scharte bis zum Lago di Lagazuoi und wandern weiter zur Scotoni Hütte. Unsere Tour endet nach weiteren eineinhalb Stunden am Valparola Pass – für das letzte Stück nehmen wir den Bus.
Genau rechtzeitig zum Wetterumschwung ziehen wir am Abend in ein Bed and Breakfast in Corvara. Von nun an regnet es – den ganzen Tag und die ganze Nacht.
Im wolkenverhangenen Corvara laufen wir zur Gondelstation und beginnen unsere Regenwanderung an der Bergstation Boè. Trotz des Regens ist die Tour schön. Was uns allerdings stört, sind die Liftanlagen und riesigen Berghütten, die man in diesem Teil der Dolomiten überall sieht.
Zurück im Tal brauchen wir beide eine heiße Badewanne, um uns wieder aufzuwärmen.
An unserem letzten Tag in den Dolomiten – auch total verregnet – wollen wir mit der Gondel auf den Lagazuoi Gipfel fahren. An der Talstation angekommen juckt es mich gewaltig in meinen Wanderbeinen, und ich beschließe, durch ein Tunnel-Labyrinth zu Fuß den Berg zu besteigen. Tasi’s Knöchel schmerzt leider so sehr, dass sie mit der Gondel hoch fährt.
Am Gipfel treffen wir uns im Rifugio Lagazuoi auf einen Glühwein – draußen schneit es mittlerweile. Abends mieten wir uns noch mal in die Sauna am Campingplatz ein.
Sieben spannende Wandertage sind nun zu Ende. Am nächsten Tag fliegen wir von Venedig zurück. Kommt alle in die Dolomiten wandern – es ist wirklich wunderschön hier!
Resumee
Mega Landschaft, tolle Hütten, ein top Campingplatz – es war alles noch viel schöner als erwartet. Und die drei Regentage zwischendurch haben uns den Urlaub überhaupt nicht versaut. Ihr solltet Euch auf jeden Fall Touren raussuchen, die nicht unmittelbar im Skigebiet sind, da die Liftanlagen und Berstationen den Ausblick stören. Ihr findet aber genügend Alternativen.
Unsere Mischung aus Camping und Pension war super – nach vier kalten Zeltnächten konnten wir uns dann schön in der Pension Bracun erholen.
Highlight der Tour
Der „Parco Natural Fanes – Sennes – Braies“ war unser absolutes Highlight! Hier haben wir drei Touren gemacht und jede war der Hammer! Der Aufstieg auf den Seekofel hat uns viel Kraft abverlangt, dafür wurden wir dann mit dem beeindruckenden Blick bis zum Prager Wildsee belohnt. Auch die Lavarella Hütte gehört definitiv zu den Highlights! Hier in den Bergen zu übernachten ist einfach: „whooohoooo!“
Fail der Tour
Da wir von Berlin geflogen sind, konnten wir für unseren Gaskocher keine Kartuschen mitnehmen. Angekommen in den Bergen haben wir uns auf die Suche nach Gaskartuschen begeben. Gefunden haben wir keine – nirgends. Und wenn dann nur so riesige für Wohnmobile. Im vierten oder fünften Geschäft hat uns letztendlich ein Verkäufer den Weg zu einem Baumarkt erklärt – dort gab es welche, allerdings die falschen. Also haben wir drei Kartuschen und einen neuen Kocher gekauft.
Eine Stunde später sind wir dann am Campingplatz angekommen und dort hatten sie alle erdenklichen Kartuschenarten. Wir, ganz schlau, haben dann noch eine Kartusche gekauft, da wir die anderen dann samt Kocher zurück geben wollten. Auch das hat nicht geklappt, weil ich nicht daran gedacht habe, dass wir an einem Sonntag zurück fahren. Dödum…